Kastanienregen: Welche Versicherung kommt für Schäden auf?
Die Kastanie ist ein beliebter Stadtbaum. Im Sommer spenden die bis zu 30 Meter hohen und bis zu 300 Jahre alt werdenden Flachwurzler parkenden Autos Schatten. Im Herbst ist die Freude der Autofahrer nicht so groß: Die Kastanie verliert dann ihre braunen Samen, die auf dem Autodach oder der Motorhaube unschöne Dellen verursachen. Die Versicherungsgruppe BGV / Badische Versicherung klärt auf, welche Versicherung für Schäden aufkommt.
Herbstzeit ist Kastanienzeit. Während die Edelkastanie in Kochtöpfen oder Backöfen landet, sammeln viele Kinder die nicht essbaren Früchte der Rosskastanie und basteln lustige Figuren. Autofahrer hingegen fürchten die braunen Früchte der Rosskastanie. Wenn die Früchte aus bis zu 30 Metern herunterfallen, verursachen sie große Dellen auf dem Autodach oder der Motorhaube. „Wer sein Auto im Herbst unter einer Kastanie oder auch Eiche parkt, muss den Schaden selbst zahlen“, verweist Michael Ludwig, Abteilungsdirektor Kraftfahrt beim BGV, auf entsprechende Urteile des Oberlandesgerichts Hamm (Az. 9 U 219/08) und des Amtsgerichts Potsdam (Az. 20 C 55/09). Besitzer der Bäume können grundsätzlich nicht dafür verantwortlich gemacht werden, dass herunterfallende Kastanien Schäden am Auto verursachen. „Bäume tragen im Herbst Früchte. Es gehört also zum allgemeinen Lebensrisiko, sein Fahrzeug unter einer Kastanie oder Eiche zu parken“, erklärt der Versicherungsexperte.
Vollkaskoversicherung ist ein Muss
Schäden durch herabfallende Kastanien oder Eicheln sind nur über die Vollkaskoversicherung abgesichert. Eine Fahrzeugteilkaskoversicherung kommt für den Schaden nur dann auf, wenn ein Sturm die Früchte vom Baum geschüttelt hat. Wer sein Fahrzeug lediglich haftpflichtversichert hat, bleibt auf den Kosten sitzen. „Es ist daher immer gut, den Versicherungsschutz zu überprüfen – und das Fahrzeug in diesen Tagen am besten nicht unter einem Kastanienbaum abzustellen“, so Ludwig.